Wanderung nach Lissos

Die Wanderung nach Lissos ist ein sehr populärer Ausflug für die Feriengäste in Sougia. Sie ist nicht zu lange (90 Minuten ein Weg) und Lissos ist ein wunderschöner und friedlicher Ort mit vielen interessanten Resten einer antiken Siedlung.

Die Wanderung beginnt am Hafen von Sougia. Im Felsen dort ist eine alte Wasserlinie sichtbar, welche 7 Meter höher liegt als das heutige Meeresniveau. Diese plötzliche Erhöhung erfolgte vor ca. 1500 Jahren in Westkreta. Betreten sie die schmale Schlucht hinter dem Hafen und nachdem sie über einen kleinen Felsen geklettert sind öffnet sich der Pfad nach Lissos. Einige Abzweigungen verlassen den Weg, aber es ist nicht möglich, falsch zu gehen. Nach etwa einer halben Stunde Wanderung in schattigem Pinienwald kommen sie an einen imposanten Felsüberhang, und nach weiteren zehn Minuten schwenkt der Weg nach links ab und erklettert den Hügel. Zwar ist die Abzweigung gut markeirt, trotzdem besteht die Möglichkeit, sie zu übersehen und tiefer in die Schlucht zu gehen.

Der gut ausgebaute Weg führt dann den Hügel hoch, durch einen alten Pinienwald, auf ein Hochplateau mit einer guten Aussicht. Nach weiteren zehn Minuten Wanderung gegen Westen erreichen Sie einen steilen Abhang mit herrlicher Aussicht auf Lissos. Lissos ist wie eine kleine Arena voller Pflanzfelder und Terassen, die zum Meer abfallen. Der Weg führt nun direkt in dieses Tal hinunter fast bis zum Tempel des Aeskulap (dem altgriechischen Heilgott Asklepios). Der Rückweg führt über denselben Weg, achten Sie also darauf, wo der Einstieg ist, um ihn dann leicht finden zu können.

Es lohnt sich, eine ganze Weile in Lissos zu verweilen, es zu entdecken und die unglaublich friedliche Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Neben dem bekannteren Aeskulap-Tempel und den römischen Nekroploen auf der Westflanke des Talkessels, gibt es auch noch zwei Kapellen. Agios Kyriakos beherbergt einige hübsche Fresken, und die Panagia-Kapelle zeigt eindrücklich, wie die ehemaligen Erbauer dieser Kapellen die alten Baustoffe (in diesem Falle römische) in den Bau integriert haben. Denn in die Panagia-Kapelle sind einige geschnitzte Marmorblöcke eingebaut.

Auf dem Gelände herumstreifend lassen sich viele Reste vom alten Lissos entdecken, wie Wohngebäude, Terassen, Dreschplätze sowie einige sehr eindrückliche, alte Olinenbäume, deren Alter vermutlich in die römische Zeit zurückreichen. In jener Epoche war Lissos eine wichtige Siedlung.

Der Strand besteht aus grobem Kies und leider liegt immer etwas Teer herum. Dies ist ein etwas seltsames Phänomen, ist doch der Strand von Sougia kaum mit  Teerresten bedeckt. Offenbar herrscht in dieser Bucht eine andere Strömung.

Heute lebt niemand mehr in Lissos, sodass der Proviant für diese Wanderung mitgebracht werden muss. In Lissos finden sich jedoch einige Gelegenheiten, Trinkwasser zu schöpfen, denn Lissos war einst bekannt für ihre Brunnen mit, wie man erzählt, heilkräftigem Wasser (was den Römern vermutlich auch bereits bekannt war und es zu schätzen wussten; Anm. d. Übers.). Einer dieser Brunnen ist auf der Karte unten gekennzeichnet.

Wenn sie nicht nach Lissos wandern können oder wollen, besteht die Möglichkeit eines Transportes per Boot.

Aerial view of Lissos

 

Luftaufnahme von Lissos
Klicken Sie auf das Bild, um eine Grossversion zu erhalten (760kb). Es zeigt die Lage des Tempels, der Kapellen und der römischen Nekropolen. Der Fotograf benutzte als Grundlage das wunderbare Buch „The Aerial Atlas of ancient Crete“ publiziert von der University of California Press (ISBN:0520073827)

 

Fotos von der Wanderung nach Lissos

  • The old water line at the harbour of Sougia
  • In the Lissos gorge
  • In the Lissos gorge
  • n the plateau above Lissos
  • View of Lissos from the plateau
  • Ruins of the Asclepius temple
  • Roman necropolis of Lissos
  • Roman tomb